Angst vor Dunkelheit (Achluophobie)

Angst vor Dunkelheit

Entstehung

Die Angst vor Dunkelheit kann entstehen, wenn angstmachende Filme geschaut und die Bilder auf die eigene Realität übertragen werden. Dies kann auch bei Büchern oder Erzählungen der Fall sein. Wer eine ausgeprägte Fantasie hat, kann besonders betroffen sein.

Die Angst vor Dunkelheit ist evolutionär bedingt und ganz natürlich. Eine übersteigerte Angst hingegen kann das eigene Leben erheblich einschränken.

Häufig verheimlichen Erwachsene die Angst vor Dunkelheit, weil es ihnen peinlich ist.

Fallbeispiel

Andrea (Name geändert) lernte ich in einem Golfresort im Urlaub kennen. Sie hatte Angst vor Dunkelheit.

Andrea lebte mit ihrem Partner im eigenen Haus. Sie beklagte, dass ihr Partner häufig beruflich im Außendienst unterwegs ist und manchmal tagelang nicht zu Hause sei. Sie sagte, dass sie bei Dunkelheit Angst in ihrem eigenen Haus habe. Die Angst wurde größer nachdem in ihrer Nachbarschaft eingebrochen wurde.

Andrea erzählte mir, dass sie abends, wenn es dunkel ist, nicht nach Hause fährt. Das kann vorkommen, wenn sie zu Feierlichkeiten eingeladen ist, Arztbesuche hat oder im Winter, wenn sie bis abends arbeitet. Sie schläft dann entweder im Hotel, bei Freunden oder ihren Eltern.

Das gesamte Haus wurde nach dem Nachbarschaftseinbruch mit Alarmanlagen ausgestattet, damit Andrea ein sicheres Gefühl zu Hause bekommen sollte. Leider half das nur wenig.

Ihre Angst vor Dunkelheit war so groß, dass sie sogar sehr häufig ihr Haus verließ, bevor es dunkel wurde. Nur wenn ihr Partner, Freunde oder ihre Eltern bei ihr übernachteten fühlte sich Andrea in ihrem Haus sicher. Hin und wieder versuchte Andrea, allein zu Hause zu bleiben. Das führte dazu, dass sie keinen Schlaf fand und nach Schlaftabletten griff.

Ich erzählte Andrea von med. Hypnotherapie und bot ihr an, ihre Angst vor Dunkelheit zu behandeln. Drei Wochen später war sie in meiner Praxis. Andrea war 10 Monate meine Klientin. Sie hatte den festen Willen, ihre Angst vor Dunkelheit zu besiegen.

Da sie in Süddeutschland wohnte, führten wir viele Hypnotherapie-Sitzungen online durch. Die Sitzungen fanden bewusst in die Abendstunden, wenn es draußen dunkel war, statt. Wir ankerten in ihrem Haus einen sicheren Ort.

Es gab im Laufe der Behandlung auch Rückschläge, in der ihre Ängste wieder übermächtig wurden. Andrea lernte mit meiner Unterstützung, sich diesen Ängsten zu stellen. Ich zeigte ihr, wie sie sich selbst gute Suggestionen setzen konnte.

Andrea war auch offen für das Erlernen von Meditationstechniken, sodass ich ihr einige Techniken beibringen konnte, die sie später in einem Meditationskurs an ihrem Ort vertiefte.

Andrea fühlt sich nun in ihrem Haus sicher. Sie hat gelernt die Regisseurin ihrer Angst zu sein.

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    Fazit

    Die Angst vor Dunkelheit verschwindet tendenziell nicht von selbst; im Gegenteil, sie kann sich im Laufe der Zeit verstärken und zu einer Vielzahl von Folgeerkrankungen führen.

    Dennoch scheuen sich viele Betroffene davor, eine med. Hypnotherapie in Anspruch zu nehmen, obwohl es oft möglich ist, diese Ängste erfolgreich zu bewältigen.

    Eine frühzeitige Intervention kann nicht nur die Lebensqualität erheblich verbessern, sondern auch helfen, das Risiko weiterer psychischer Probleme zu verringern.

    Behandlung

    Neben der med. Hypnotherapie setze ich in der 4. Sitzung die virtuelle Exposition ein. Mit Hilfe der VR-Brille werden meine Klienten und Klientinnen mit der Dunkelheit konfrontiert und bleiben dennoch auf „sicherem Boden“.