Trennungsangst
Was ist Trennungsangst?
Trennungsangst ist ein psychologisches Phänomen, das sowohl Erwachsene als auch Kinder betreffen kann. Bei Erwachsenen äußert sich Trennungsangst häufig in übermäßiger Eifersucht, Misstrauen und dem ständigen Bedürfnis, den Partner zu kontrollieren. Diese Verhaltensweisen sind oft das Ergebnis traumatischer Kindheitserlebnisse, wie der Trennung der Eltern oder dem Verlust eines Elternteils. Auch der Tod eines geliebten Haustiers kann zu ähnlichen Ängsten führen.
Ursachen von Trennungsangst bei Erwachsenen
Erwachsene mit Trennungsangst haben oft Schwierigkeiten, tiefere Beziehungen einzugehen. Die Angst vor einer erneuten Trennung oder dem Verlust eines geliebten Menschen führt dazu, dass sie sich emotional zurückziehen. Der Schmerz vergangener Erfahrungen sitzt tief und beeinflusst ihr gegenwärtiges Verhalten. In vielen Fällen entscheiden sich Betroffene dafür, allein zu leben, um weiteren Verletzungen vorzubeugen.
Laut Prof. Dr. Katherine Shear von der Columbia University stellt die Trennungsangst eine Vulnerabilität für verschiedene psychische Störungen dar. Es ist wichtig, diese Störung frühzeitig zu erkennen und aktiv daran zu arbeiten.
Fallbeispiel
Frau M. und ihre Hypnotherapie
Frau M., eine alleinerziehende Mutter, leidet unter Schlafstörungen und Panikattacken. Ihre Tochter plant ein Auslandsjahr in Neuseeland, was bei Frau M. große Ängste auslöst. Sie befürchtet, dass ihre Tochter nicht zurückkehren wird und entwickelt Strategien, um ihre Tochter von der Reise abzuhalten. Im Rahmen der Hypnotherapie lernt Frau M., wie sie loslassen kann und entwickelt neue Bewältigungsstrategien.
Trennungsangst bei Kindern
Bei Kindern ist eine gewisse Form von Trennungsangst normal und sogar wichtig für die emotionale Entwicklung. Problematisch wird es jedoch, wenn die Angst so stark wird, dass das Kind nicht mehr ohne seine Bezugspersonen an einem Ort bleiben kann. Dies kann zu einer Trennungsangsterkrankung führen, die zu den emotionalen Störungen im Kindesalter zählt.
Besonders sensible Kinder oder Scheidungskinder sind anfällig für diese Art von Angst. Symptome können Bauchschmerzen, Übelkeit und Weinerlichkeit sein – insbesondere, wenn ein Elternteil den Raum verlässt.
Fallbeispiel
Niklas (Name geändert) ist fünf Jahre alt und kommt kurz vor seiner Einschulung zur Hypnotherapie. Er hat große Angst davor, allein zu sein und hat nie den Kindergarten besucht. Seine Mutter begleitet ihn zur Sitzung. Gemeinsam arbeiten wir daran, dass Niklas seine Angst vor dem Alleinsein bewältigt, damit er bald ohne die übermächtige Trennungsangst in die Schule gehen kann. Die Fantasie des Kindes ist sehr ausgeprägt. Mit kindlichen Metaphern und inneren Bildern können wir die Angst von Sitzung zu Sitzung immer mehr auflösen. Niklas ist jetzt ein Jahr in der Schule. Hin und wieder kommt Niklas mit anderen Themen zu mir in die Hypnotherapie. Das war einer seiner Geburtstagswünsche, den er an seine Eltern gerichtet hatte.
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